Populisten: volksnah, Anti-Populisten: volksfern?

Entschuldigung vorneweg: Mein Denken ist einfach. Zu einfach, heißt es: Die Welt ist doch komplex, zu komplex für einfache Erklärungen und einfache Lösungen! Aber ich bin halt mal unkomplex, deshalb, liebe Komplex-Freunde, besser weiterklicken auf andere Sites, dort hat`s Komplexes en masse! Also denn: „Populisten“, weil von lateinisch populus: Volk, sind Volksnahe. Viel zu volksnah, rufen die Anti-Populisten, dem Volk kann man nicht trauen, die Politik muss ihr eigenes Ding machen!
Aha … dann schauen wir uns mal solche Beispiele an. Und zwar zum Existenzthema Migration/Zuwanderung. Geschildert von Alexander Mitsch, Chef der CDU-Werteunion, einer konservativen Gruppe der CDU.
Beispiel 1: „Im August 2018 habe ich der Bundeskanzlerin schriftlich konkrete Fragen zum Migrationspakt gestellt, jedoch keine Antwort bekommen. Auch andere Versuche, detaillierte Antworten zu bekommen, blieben erfolglos. Offensichtlich war seitens der Bundesregierung und insbesondere des SPD-geführten Außenministeriums beabsichtigt, den Migrationspakt ohne öffentliche Debatte und Beschlussfassung des Bundestags anzunehmen.“
Beispiel 2: „Anders als die Bezeichnung des Gesetzes den Bürgern suggerieren soll, handelt es sich beim derzeitigen Entwurf nicht um ein Fachkräftezuwanderungsgesetz, sondern um ein Abschiebeverhinderungsgesetz. Das Gesetz würde die Zuwanderung in die sozialen Sicherungssysteme erleichtern und somit die Armutsmigration nach Deutschland erhöhen … Aus Sicht der Werteunion würden hierdurch illegal nach Deutschland Eingereiste ohne Asylanspruch, selbst bei Verschleierung der wahren Identität, ein Bleiberecht erhalten … [Dies] animiert unausgebildete, arbeitslose Migranten, auch ohne Zusage eines Arbeits- oder Ausbildungsplatzes, nach Deutschland einzureisen.“

Hmhh … alles einwandfrei unpopulistisch, man könnte sogar sagen: volksfern – die Anti-Populisten können zufrieden sein … Aber meine Einfach-Denke hakt: wie war das gleich wieder mit dem Amtseid: „… meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen …“ Wie geht das zusammen?
Hier noch andere einwandfrei unpopulistische Beispiele:
Robert Habeck, Grünen-Chef: „Patriotismus, Vaterlandsliebe also, fand ich stets zum Kotzen. Ich wußte mit Deutschland nichts anzufangen und weiß es bis heute nicht.“ (Quelle: sein Buch „Patriotismus. Ein linkes Plädoyer“)
Katrin Göring-Eckardt, Grünen-Fraktionschefin: „Deutschland wird sich ändern, und zwar drastisch. Und ich freue mich darauf.“ (auf dem Höhepunkt der Flüchtlingswelle Nov. 2015)
Angela Merkel, Bundeskanzlerin, CDU: „Aber wir müssen akzeptieren, daß die Zahl der Straftaten bei jugendlichen Migranten besonders hoch ist.“ (Videobotschaft 18. Juni 2011) Katharina Barley, Bundesjustizministerin, SPD-Spitzenkandidatin für Europa-Wahl: Identitätsbetrug von Asylbewerbern bleibt weiterhin folgenlos (Entscheidung 20.1.2019) [Hinweis: Ohne Identitätsbetrug von Attentäter Anis Amri wäre Berliner Weihnachtsmarktanschlag mit 12 Toten nicht passiert]

Danke, Anti-Populisten, tolle Leistung! Wir sind Weltspitze in Unpopulismus, kein anderes Land kommt da ran. Und kein volkshöriger Populist wird an dieser Spitzenstellung kratzen, da seid ihr vor … Ähh … wofür ist dann eigentlich das Volk noch gut? Ach so, klar – fürs Wählen. Wie, noch für was? Ach ja, beinah hätt´ ich`s vergessen – fürs Steuernzahlen. Damit die Politiker unpopulistische Politik machen können, zum Wohle des deutschen … hopps, jetzt ist was durcheinander …. Also, irgendwas passt noch nicht …. übersteigt meine Einfach-Denke … muss noch dran arbeiten … melde mich dazu später noch mal …

PS vom 30. 5.19: Las heute die Definition von Ralf Dahrendorf, dem großen Soziologen: „Ein Populist ist nichts weiter als ein populärer Konkurrent, dessen Programm man nicht mag.“ Könnte das die Lösung sein? …




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