April 2016, Peschiera am Südufer des Gardasees. Ich stehe vor der Scuola Agenti della Polizia di Stato – der Schule der Staatspolizei. Und dort vor dem in einer Glasvitrine ausgestellten Schrotthaufen, der bis zum 23. Mai 1992 ein Polizei-Fiat Croma war, zuletzt mit drei jungen Polizisten an Bord: Leibwächter des größten Mafia-Jägers der italienischen Geschichte, Giovanni Falcone.
An jenem 23. Mai sprengte die Mafia per Fernzündung mit einer 500kg-Bombe (!), deponiert in einem Abflussrohr, die Autobahn Palermo-Trapani. Exakt in dem Moment, als der Polizeikonvoi mit Falcone darüber fuhr. Der Vorauswagen wurde 60 Meter durch die Luft geschleudert und restlos zerstört, die drei Polizisten, trotz ihrer Jugend schon Familienväter mit Kindern, starben. Auch Falcone starb, im mittleren Wagen, zusammen mit seiner Frau. Das Ausstellungsstück soll die jungen Polizei-Agenti einschwören auf den Kampf gegen den Staatsfeind Nr. 1, die Mafia.
Als ich da stehe und schaue, kommt eine blonde Frau mittleren Alters mit ihrer alten Mutter heran, sie schauen ebenfalls, studieren die Erklärungstafel. Ich komme mit ihnen ins Gespräch, Thema natürlich Mafia. Schließlich sagt die blonde Frau mit gesenkter Stimme: „Aber genau so Angst wie vor der Mafia haben wir vor dem Verlust unserer Kultur …“ Ich weiß gleich, was sie meint. Ich war einige Zeit nicht in Italien, und so fiel mir diesmal sofort der Unterschied auf: die vielen Schwarzafrikaner im Straßenbild. Am konzentriertesten um die Bahnhöfe. Mein Hotel ist in Bahnhofsnähe, und nachts sind dort keine Italiener mehr unterwegs, nur noch Gruppen Schwarzer. Offengestanden, auch als Mann: ich fühle einen Hauch von Angst. Offenbar bin ich damit nicht allein: Das Hotel zweifach mit Spezialschloss gesichert, auch sonst fallen überall die gesicherten Stahltore und Eingänge auf. Die Linksregierung unter dem smarten Matteo Renzi, Liebling von Europas Progressiven, lässt der Migration freien Lauf: weil es sich für Linke so gehört, und weil die Neuankömmlinge als zusätzliche Konsumenten der maroden italienischen Konjunktur auf die Sprünge helfen – natürlich staatlich alimentiert, selbstverständlich auf Pump, wie so vieles in Italien.
Knapp zwei Jahre später, im März 2018, dann die Wahl: Renzi fällt krachend durch, es siegt die „verrückte“ neue 5-Sterne-Partei, gegründet von einem TV-Komiker, in Koalition mit der migrationskritischen Lega von Matteo Salvini. Heute, ein gutes Jahr später, hat sich der zum Ober-Zampano Italiens aufgeschwungen und auch gleich zum Rechts-Star Europas. Zum Katzenjammer aller Progressiven, die das alles völlig unverständlich finden.
Wer die Augen verschließt, wird wahrscheinlich nie verstehen …