Neues Terrorziel: ICE-Züge

ICE-Strecke Nürnberg-München: Polizei sucht nach dem Anschlag die Gleise ab

Pressemeldung: „Nach Anschlägen auf Bahnstrecken: Terrorverdächtiger gefasst“. Die Meldung eher kurz und unauffällig – leicht zu überlesen -, aber brisant: Nach zwei Anschlägen auf Bahnstrecken in Bayern und Berlin hat die Polizei in Wien einen 42-jährigen Iraker unter Terrorverdacht festgenommen, eingereist „vor einigen Jahren“. Vorausgegangen waren monatelange Ermittlungen von Fahndern aus Bayern und Berlin in der gemeinsamen Sonderkommission „Trasse“. Der Zugriff erfolgte in enger Kooperation mit und durch die österreichische Polizei.
Dem Mann wird die Absicht vorgeworfen, am 7. Oktober 2018 auf der ICE-Strecke Nürnberg-München einen ICE zum Entgleisen zu bringen, indem er stahlverstärkte Holzkeile auf den Gleisen befestigte und ein Stahlseil zwischen Oberleitungsmasten über die Gleise spannte. Der Anschlag misslang, der ICE wurde „nur“ beschädigt. Am 15. Dezember 2018 verübte der Mann in ähnlicher Weise in Berlin einen Eisenbahnanschlag, der glücklicherweise ebenfalls keine Opfer kostete und nur Beschädigungen verursachte. In beiden Fällen wurden Drohschreiben und Zeichen der Terrormiliz IS hinterlassen. Laut Ermittler sei das Ziel ein Anschlag „mit vielen Toten und Verletzten“ gewesen. In den in arabischer Sprache abgefassten Drohschreiben werden europaweite Angriffe gegen den Bahnverkehr angedroht, falls die EU-Staaten nicht aufhörten, die Terrormiliz IS zu attackieren. Laut Ermittler sei aber der IS-Tathintergrund noch nicht eindeutig geklärt, es könnte sich auch um einen Einzeltäter handeln.
Das ICE-Unglück von Eschede 1998 hat vor Augen geführt, welche entsetzliche Folgen ein entgleisender Hochgeschwindigkeitszug haben kann. Sicherheitskreise sind alarmiert, sie fürchten, dass sensible „weiche Ziele“ verstärkt ins Visier von Terroristen geraten: Neben Eisenbahn- und Flugzeugverkehr zählen dazu u.a. auch Krankenhäuser oder die Energie- und Wasserversorgung. Cyber-Attacken darauf sind schon genug zu verzeichnen: Allein in der 2. Jahreshälfte 2018 wurden 157 Hacker-Angriffe auf solche sensible Ziele gemeldet.
Als sei das nicht gefährlich genug, steigt ständig auch noch die Zahl der islamistischen Gefährder: auf derzeit 739 – alle mit ungeheurem Personalaufwand permanent zu überwachen. So erfolgten binnen Wochenfrist neben der Festnahme des ICE-Attentäters zwei weitere große Antiterroraktionen, in Nordrhein-Westfalen (11 Tadschiken festgenommen) und davor in Rheinland-Pfalz und Hessen (ebenfalls 11 Festnahmen).
Alles „Bereicherungen“ durch die Grenzöffnung – sehr gefährliche Bereicherungen. Und, falls die Polizei mal zu spät kommt, auch tödliche. Aber die Verantwortlichen wird`s ja nicht treffen …

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