„Die Hölle im Paradies — Colombo: Die Zeiger der Kirchturmuhr von St. Antonius stehen auf Viertel vor neun. Die Zeit ist stehen geblieben, als am Ostersonntag im Herzen der Hauptstadt Colombo ein Selbstmordattentäter einen Sprengsatz zündete. Die Hölle in Sri Lanka brach fast zeitgleich auch an anderen Orten der Insel los: In Kirchen, Hotels und Restaurants. Bei acht Bombenexplosionen starben mindestens 290 Menschen, es gibt mehr als 500 Verletzte.“
So beginnt der Bericht meiner heutigen Tageszeitung über die Islamisten-Anschläge in Sri Lanka. Einmal wieder waren Christen das Ziel, darunter besonders viele Kinder in den Kirchen. Und dass man die Ostermesse für das Blutbad aussuchte – wie schon beim Anschlag 2016 in Pakistan mit 70 Toten -, zeugt vom teuflischen Kalkül: Der Massenmord beim christlichen Hauptfest der Auferstehung bedeutet den propagandistisch geplanten Todesfluch für das Christentum insgesamt und die ganze Christenheit. Wie vom Koran bestimmt: „Tötet die Ungläubigen wo ihr sie findet!“ Das Blutbad reiht sich ein in die ständigen Anschläge auf Christen weltweit, ob Ägypten, Philippinen, Afrika, Frankreich oder Pakistan.
Der Zeitungsbericht endet: „In den Kirchen haben bereits Aufräumarbeiten begonnen. Durch das zertrümmerte Kirchendach von St. Antonius scheint die Sonne auf blutbeschmierte Säulen, auf zu Kleinholz zerhackte Gebetsbänke. Und die Uhr steht immer noch auf 8.45 Uhr, der Zeit, an dem am Sonntag die Illusion vom friedlichen Zusammenleben jäh endete.“
Abends gehe ich durch Tübingen. In Uni-Nähe ein großes, weithin sichtbares Plakat in Schwarz-Rot-Gold (!): DAS NEUE WIR — WARUM MIGRATION DAZU GEHÖRT. Darunter lese ich: Vortrag von Prof. Dr. Plamper in der Großen Universitäts-Aula. Kommentar: Prorektorin Prof. Dr. Scheer, Moderation: Prof. Dr. Gestwa.
Soviel Professoren und Doktoren. Soviel Belehrung. Soviel Besserwisserei und Abgehobenheit. Soviel Realitätsverdrängung. Soviel Leichtfertigkeit. Soviel Illusion.- Illusion vom friedlichen Zusammenleben, wie man sie auch in Sri Lanka hegte. Bevor sie an diesem Ostersonntag jäh endete.